Warum Paartherapie?

• Weil ihr an einem Punkt angekommen seid, wo ihr nicht mehr weiter wisst: Ständig Streit, kaum noch Freude – die Spannungen machen euch schon krank.

• Weil ihr noch nicht gelernt habt, eine Beziehung so zu führen, dass es euch langfristig gut geht. Nach dem ersten Zauber kamen viele Probleme.

• Weil ihr immer wieder an den gleichen Themen hängt und endlich weiterkommen wollt: Ihr wisst, dass ihr zusammen bleiben wollt, aber ihr wünscht euch ein erfüllenderes Miteinander.

• Weil ihr euch trennen wollt oder zumindest davon ausgeht, dass ein Miteinander keinen Sinn mehr macht: Ihr wollt  euch in diesem Prozess begleiten lassen, damit ihr und eure Kinder weiterhin miteinander umgehen könnt. 

PAARTHERAPIE​

Eine Beziehung zu führen, will gelernt sein

Wenn das Brautpaar die Kirche verlässt, werden Böller geschossen. Weil dann der Krieg beginnt, heißt es über diesen alpenländischen Brauch. Zwei Menschen geben sich das Ja-Wort. Sie haben die Entscheidung getroffen, ihr Leben gemeinsam zu gestalten. Das heißt in vielen Fällen aber noch nicht, dass sie wissen, wie das für beide Seiten zufriedenstellenderweise geht. Schon nach ein paar Jahren kann die Beziehung schwierig werden, weil beide schlichtweg nicht gelernt haben, eine befriedigende Beziehung zu führen. 

Studien zeigen, dass die Zufriedenheit mit einer Partnerschaft in den ersten zehn Jahren kontinuierlich abnimmt. Bei vielen Ehepaaren ist nach durchschnittlich 15 Jahren fast nichts mehr übrig vom Zauber der ersten Zeit. In Deutschland lässt sich zirka ein Drittel der Paare genau nach dieser Zeit wieder scheiden. Bei Paaren, die unverheiratet zusammenleben, dürfte die Trennungsrate ähnlich sogar höher liegen. Höher deshalb, weil eine Trennung für die meisten unverheirateten Paare vordergründig unkomplizierter ist. 

Die restlichen zwei Drittel bleiben zusammen. Das bedeutet aber nicht, dass es ihnen gemeinsam bessergeht. Denn die Stabilität vieler Beziehungen beruht auch heute noch auf der Sorge für die gemeinsamen Kinder oder auf tief verankerten kulturellen oder religiösen Vorstellungen. 

Gemeinsam in der Krise wachsen

Vertrauen, Nähe zulassen und sich fallenlassen können, das lernt man idealerweise in der frühen Kindheit. Viele Menschen kommen in einer festen Beziehung das erste Mal mit ihren Verletzungen aus den Kindheitstagen in Berührung. Wenn sie schnell unruhig wird, weil er nicht rechtzeitig anruft, hat das auch sehr viel damit zu tun, dass sie von den eigenen Eltern zu sehr vernachlässigt wurde und sich nicht darauf verlassen konnte, dass der Vater da war, wenn sie ihn gebraucht hätte. Wenn er davon ausgeht, dass sie ihn erst dann respektiert, nachdem er eine bestimmte Stufe der Karriereleiter erreicht hat, kann das mehr darüber aussagen, welche Erwartungen er als Kind erfüllen musste, um die notwendige Zuwendung zu bekommen. 

Eine Krise in der Partnerschaft ist im Grunde eine großartige Wachstumschance und das für beide. Das Spannungsfeld zwischen Mann und Frau kann ein entscheidender Antrieb sein, sich entwickeln zu wollen. Wenn man bereit ist, in den Spiegel zu blicken, den der Partner vorhält, kann man sich vielleicht das erste Mal in klarerem Licht sehen. Dieser Anblick und der Prozess, den er auslösen kann, mag für viele zunächst erst einmal beängstigend oder schmerzhaft sein.

Wir sehen den anderen durch unsere Brille der eigenen Erfahrungen oder auch Wünsche und Sehnsüchte. Häufig bedarf es eines Lernprozesses, den anderen in seiner Andersartigkeit schätzen zu lernen. 

Anfangs war Markus so davon beeindruckt, mit welcher Klarheit Franziska ihre Umgebung wahrnahm, wie unbestechlich ihr Urteil schien, wenn es um Menschen und ihr Verhalten ging. Gleichzeitig war sie eine Frau, die neben ihren intellektuellen Fähigkeiten auch viele Gaben besaß, ihm ein warmes Nest zu gestalten. Markus fühlte sich beschenkt und hatte lange Zeit das Gefühl, einen Traum leben zu dürfen. Er dachte, eine gute Beziehung wäre eben so leicht und dabei gehaltvoll, wie die zwischen Franziska und ihm. Markus kam nicht auf die Idee, dass er irgendetwas dafür tun müsste, damit es so bliebe. Erst als Franziska immer öfter abends viel zu spät nach Hause kam und auch an den Wochenenden eigene Pläne hatte, erwachte er. Emotionale Entfremdung ist der häufigste Grund für Scheidungen. Emotionale Entfremdung entsteht, wenn Paare ihre Beziehung nicht pflegen. 

Eine Partnerschaft ist keine Garantie für das eigene Glück. Im Gegenteil, eine Beziehung funktioniert so gut, wie die daran Beteiligten sie zu gestalten vermögen. Ein Paar kann im Grunde nicht früh genug damit beginnen, Fertigkeiten für einen erfüllenden Umgang miteinander zu erlernen. Wenn Franziska Markus vorwirft, dass er ihr gegenüber zu unaufmerksam sei, dass er sie als etwas Selbstverständliches betrachte, dann klingt das für Markus vor allem nach Vorwurf. Im Grunde ist es aber der Versuch, den Partner wieder in die Beziehung hineinzuholen, ihn wachzurütteln. Es sind vor allem die Frauen, die Vorwürfe äußern. Und sie sind es auch, die den Mut aufbringen, sich Hilfe von außen zu suchen. Denn leider scheint es für manche Menschen immer noch ein Makel zu sein, wenn das Paar sich Unterstützung bei einer Therapeutin oder einem Therapeuten sucht. 

Schon die erste Sitzung kann euch deutlich machen,
woran es hakt und wie es zwischen euch besser gehen kann.

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Was ist Paartherapie?

Eine Beziehung zwischen Mann und Frau berührt jeden Lebensbereich: Liebe, Erotik, die Rollen, denen jeder unterliegt, ob auferlegt oder naturgegeben. In einer Beziehung können sich Mann und Frau in ihren Fähigkeiten unterstützen, sie können ihre schlummernden Talente freilegen, sie können sich aber auch in ihren alten Wunden und Verletzungen berühren. Je schwerwiegender die Verletzungen sind, die der einzelne als Kind oder während seines Lebens erlitten hat, desto wichtiger kann es sein, diese belastenden Erlebnisse gemeinsam mit dem Partner in einer Paartherapie aufzuarbeiten. 

Therapie ist ein griechisches Wort und heißt ins Deutsche übersetzt Pflege oder Heilung. Eine Therapie zielt darauf ab, dass eine körperliche Krankheit oder eine psychische Störung geheilt oder zumindest deren Auswirkungen gelindert werden. Der Begriff Paartherapie müsste also besser durch Paarberatung ersetzt werden. Denn die beiden, die sich Unterstützung suchen, sind nicht miteinander erkrankt, auch wenn eine schlechte Beziehung sehr belastend sein kann und sogar dazu führen kann, dass einer ein echtes Leiden entwickelt oder beide krank werden. 

Die Therapeutin, der Therapeut schafft einen Rahmen, der es den beiden Partnern erlaubt – vielleicht das erste Mal überhaupt -, offen über unbefriedigte Bedürfnisse, Sehnsüchte oder Ängste zu sprechen. Sie oder er kann dem Paar dabei helfen, bisher verschlossene Türen zu öffnen, durch die beide neue Räume betreten können. Durch die Moderation der oder des geschulten Dritten, die oder der über einen wissenschaftlichen Methodenkoffer verfügt, kann ein Prozess beginnen, der den Partnern ermöglicht, die Konfliktdynamik und die eigenen Anteile daran zu verstehen. Das kann den nötigen Freiraum schaffen, den es braucht, um die Beziehung auf eine neue Basis zu stellen, in der die Persönlichkeit des anderen klarer gesehen werden kann und beide wieder mit mehr Offenheit, Neugier und Großzügigkeit aufeinander zugehen können.

Zwei Menschen können in einer funktionierenden und erfüllenden Beziehung mehr verwirklichen als sie es ohne den anderen vermögen. Gerade wegen der starken Polarität zwischen Mann und Frau kann eine Paarbeziehung den daran Beteiligten die große Chance eröffnen, sich selbst sehr viel näher zu kommen oder auch eigene schlummernde Fähigkeiten endlich zum Leben zu erwecken. Am Du zum Ich werden, so formulierte es der Religionsphilosoph Martin Buber. Damit meinte er, dass der Mensch sein Selbst vor allem dank des Mediums Beziehung entwickelt. So nötig Rückzug ist, um die Beziehung zu sich selbst zu pflegen und zu vertiefen, so wichtig ist Beziehung, um das eigene Selbst nicht den eigenen Vorstellungen zu überlassen und damit letztlich zu verkümmern, sondern um ihm an der Realität orientierte Entfaltungs- und Wachstumschancen zu ermöglichen.  

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